Über den Ursprung der Klompenbälle
Otto Flämig, Mitglied der Ges."Schützengilde", hat
versucht zu ergründen, wo der Ursprung der Klompenbälle liegt. Er hat
das Ergebnis seiner Bemühungen dem vorjährigen Klompenkönigspaar Hans-Peter
und Gabi Hollmeyer mitgeteilt.
Wir geben auszugsweise hier den Inhalt dieses Briefes wieder:
Betrifft:
Wie ist die Entstehung des Klompenballs zu erklären ?
Hallo - Ihr Majestäten,
Zum angefragten Thema läßt sich nach Verlust von einigen Kilo Gehirnschmalz
und Geduldsfadensstrapazen folgendes sagen:
Der Klompenball wird mit Schwerpunkt im Düsseldorfer Süden zu den Schützenfesten
gefeiert. Der Ursprung dieser Festlichkeit liegt wahrscheinlich wie folgt
begründet:
Am 18.11.1848 wurde nach den eskalierten Unruhen der Bevölkerung gegen
die Exekutive, die zur Bewaffnung der Bürgerwehr unter Lorenz Cantador
in Düsseldorf führte, das absolute Waffenverbot verfügt. Alle Schußwaffen
mußten abgeliefert werden. ( Siehe hierzu: Die Geschichte der Stadt Düsseldorf
von Friedrich Lau.)
Nach wie vor wollten natürlich die Bürgerschützen-Vereine und dörflichen
Gemeinden ihre Kirmessen und Schützenfeste begehen, zumal in den Dörfern
dieses jährliche Feste die einzige Abwechslung in der tristen dörflichen
Gemeinschaft war.
In Ermangelung von Schuhwerk ( wer hatte damals schon ein Paar Schuhe?)
zog man mit Kind und Kegel in Klotschen zum Dorfanger, wo die Musik zum
Rheinländertanz aufspielte. Da tantze man nun klotschenbewehrt polternd
auf den ausgelegten Bohlen als Tanzfläsche, wenn keine Halle, Tenne oder
Zelt zur Verfügung standen. Die Wege zum sog. Schützenplatz waren ja zu
dieser Zeit alle unbefestigt und z.T. matschig und morastig, so daß die
Klompen an den Füßen schon die richtige Ausrüstung war, recht schön bemalt
hatte. ("Jong häss Du awwer e paar schöne Klotsche aa !" hieß es da.)
Und wie das so üblich war, es mußte ein König her. Aber einer, der auch
einen ausgeben konnte (und würde)!!. In Ermangelung des Ausschießens wurde
nun ein König ausgewählt oder aus qualifizierten Losen ausgelost. So hatte
man in jedem Dorf seinen Bürger,-Schützen-oder eben auch Klompen-oder
Klotschenkönig( je nach Mundartdialekt).
Im Verlaufe der Zeit lockerte sich das Verbot des Königschusses. Teilweise
wurde nach dem 1.Weltkrieg mit der Armbrust geschossen, später dann wieder
mit der Büchse auf dem Hochstand. Nach dem 2.Weltkrieg analog.
Jetzt fühlte sich der Klompenkönig natürlich ins Abseits gedrängt, doch
der Unfriede im friedlichen Schützenbrauchtum mußte vermieden werden;
zumal ja die Weiblichkeit nicht schießen durfte, hatten die Frauen nun
keinen Einfluß mehr auf die Wahl der Bürger-sprich Klompenkönige.
Um es jedem recht zu machen, beschloß oder vereinbarte man anfangs in
einigen wenigen Ortsvereinen, daß der "Schützenkönig" für ein Jahr als
Herrscher über sein Schützenvolk regiert und an 2.Stelle die Frauen das
Sagen über ihre "Klompenmajestäten" erhalten.(Den König für das gemeine
Volk)
Diesem Vorgehen schlossen sich über den Zeitverlauf immer mehr Gesellschaften
an. Fragt man an, wer denn der erste Verein dieser Neuerung gewesen ist,
so ist wie überall bei positiven Erfolgen, jeder der Erste gewesen.
So entwickelte und "verfeinerte" sich der Ablauf der Schützenfeste bis
zur heutigen Festfolge je nach Mundartdialekt zum "Klotschenball mit Klotschenkönig
und seiner Königin oder zum
"Klompenball mit Klompenkönig und seiner Klompenkönigin" |